Ein würdiger Ort zum Trauern

(von julia brabeck; Rheinische Post Nr. 253 - Ausgabe Düsseldorf-Nord vom 31.10.2013; Ressort: Stadtteilnachrichten) 

Der Evangelische Friedhof in Kaiserswerth führt eine neue Bestattungsart ein. In einem Gemeinschaftsgrab können künftig Urnen beigesetzt werden. Die Pflege der Anlage übernimmt die Gemeinde
von julia brabeck
Kaiserswerth/Lohausen Nur in Urdenbach und Kaiserswerth gibt es in Düsseldorf evangelische Friedhöfe. Im Gegensatz zu den städtischen Anlagen wie der Unterrather oder dem Nordfriedhof ist die Kaiserswerther Begräbnisstätte mit 11 000 Quadratmetern aber relativ klein. „Das macht den Charme unseres Friedhofs aus. Er hat eine persönliche Atmosphäre und eine schöne Lage mit Rheinblick", sagt Presbyterin Sabine Grabowski.
Der erste evangelische Friedhof in der Landeshauptstadt hatte seinen Standort am Klemensplatz. Er wurde aber 1897 an den Leuchtenberger Kirchweg verlegt, weil der Platz am Rand des historischen Ortskern nicht mehr ausreichte. In 1950er Jahren wurde es dort erneut zu eng - die Friedhofsfläche musste verdoppelt werden. Das gleiche Problem stellte sich vor 30 Jahren, weshalb eine erneute Erweiterung auf der anderen Straßenseite erwogen wurde.
„Davon hat man aber zum Glück wieder Abstand genommen, denn heute haben wir ja eher zu viele Freiflächen", sagt Grabowski, die vor einem Jahr das Ehrenamt der Friedhofskirchmeisterin übernommen hat. So geht in den letzten Jahren immer mehr der Trend weg von Sargbestattungen und hin zu Urnenbegräbnissen. Die Urnenfelder benötigen aber weniger Platz, so dass inzwischen aufgelöste Grabstätten leer bleiben. Wie alle Betreiber von Friedhöfen muss die Evangelischen Kirchengemeinde deshalb auch überlegen, wie man künftig mit diesen Flächen umgehen will. „Denn der Friedhof soll ja ein würdiger und gepflegter Ort bleiben", sagt Grabowski.
Die Gemeinde hat deshalb nun ein Areal in ein Gemeinschaftsurnenfeld umgewandelt. Das Beet, in das die Urnen beigesetzt werden, ist um eine Stele angeordnet, in die die Namen der Verstorbenen und die Jahreszahlen eingraviert werden. „Eine anonyme Beisetzung ist aus theologischer Sicht auf unserem Friedhof nicht möglich", sagt Grabowski. Außerdem hat sie festgestellt, dass viele Menschen, auch wenn ihnen das vorher nicht bewusst war, doch später einen festen Ort zur Trauer brauchen.
Das Stelenfeld liegt direkt neben der Kapelle, und die Pflege übernimmt die Gemeinde. „Dieser Aspekt des pflegefreien Grabes ist für viele Angehörige sicherlich interessant oder auch für Menschen, die keine Angehörigen haben, die sich um das Grab kümmern können", sagt die Presbyterin. Auch preiswerter ist diese Grabart, zumal die Kosten für einen Grabstein entfallen. 1900 Euro werden dafür erhoben, inklusive Inschrift und Unterhalt für 20 Jahre. Eine Verlängerung der Grabstätte ist danach nicht möglich.
„Da ja nicht für jeden eine Urnenbestattung in Frage kommt, überlegen wir künftig diese Art der Bestattungen auch für Särge anzubieten", sagt Grabowski. Zunächst will man aber erst abwarten, wie die neue Begräbnisart angenommen wird. Eine Reihe von Anfragen liegen bereits vor.
„Der Friedhof ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinde und für mich ein Stück Heimat. Er dient der Trauer und des Gedenkens, ist aber nicht bedrückend, denn hier kommt man immer über die Verstorbenen ins Gespräch", sagt die Friedhofskirchmeisterin.

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