Strahlendes Klangerlebnis bei Chorkonzert in Kaiserswerth


(Von Armin Kaumanns; Rheinische Post Nr. 268 - Ausgabe Düsseldorf vom 18.11.2014;  Ressort: Lokale Kultur)

Unter der Leitung von Susanne Hiekel beweist die Kantorei Kaiserswerth in der Mutterhauskirche große klangliche Geschlossenheit.

Wie unstillbarer Groll rumort die große Trommel unter dem an- und abschwellenden Lamento, mit dem Bohuslav Martinu dem Nazi-Massaker in dem tschechischen Dorf Lidice 1943 ein klingendes Mahnmal setzte. Aus seinem US-Exil heraus sandte der Komponist diese Totenklage mit Zitaten aus dem Dies Irae und dem Wenzel-Choral sowie dem Schicksalsmotiv aus Beethovens Fünfter in die Welt. In der Mutterhauskirche in Kaiserswerth führte nun Kantorin Susanne Hiekel diese todtraurige Musik ernst und angemessen unsentimental zum Volkstrauertag auf.
Es schien ihr ein Anliegen zu sein, dieses Stück vor Mendelssohns „Lobgesang"-Sinfonie erklingen zu lassen, dessen strahlend jubelnde Hoffnungs-Botschaft vor den Schatten der Gegenwart umso klarer hervortritt. Dass die Kantorin am Ende des bejubelten Konzerts die Gemeinde den Luther-Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich" anstimmen ließ, schließt musikalisch den Kreis.
Zwei Schlagzeuger, Harfe, Klavier, teils dreifaches Holz - diesen (auch finanziellen) Aufwand muss betreiben, wer „Mahnmal für Lidice" aufführen will. In der erfreulich trockenen Akustik der Backsteinkirche wurden die Zuhörer mit Beckenglanz, Tamtam und prächtigem Harfen-Arpeggio belohnt. Schwingend-präzise leitete die Kantorin auch die folgende Sinfonia, die Mendelssohns „Lobgesang" ausladend sinfonisch eröffnet. Die Kantorei Kaiserswerth, als Hauptakteur des Konzerts, ließ sich von diesem ausgezeichneten musikalischen Niveau anstecken.
Es ist erstaunlich, welch ausgewogener Chorklang mit so wenigen Männerstimmen möglich ist. Schön auch, dass ein Trupp jugendlicher Sängerinnen den Sopran überglänzt. In der Kaiserswerther Gemeinde wird engagiert musiziert, das war an diesem Abend zu erleben.
Mit Insun Min-Neuburger, Sabine Kallhammer und Raphael Pauß standen gute Solisten auf dem Podium: Sehr fein gerieten das Duett der Sopranistinnen, sprechend emphatisch die Rezitative des Tenors. Ein strahlendes, ein angemessen ernstes Konzerterlebnis.

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