17.S.n.Tr., 12.10.2025, Prophetie als kritische Zeitansage, Mutterhauskirche, Ulrike Heimann
Thema: „Prophetie als kritische Zeitansage“
Liebe Gemeinde,
„Prophetie als kritische Zeitansage“ – so heißt das Thema dieser Predigt. Die Aufgabe eines Propheten, einer Prophetin war, nach gründlicher Analyse der Vergangenheit und Gegenwart, den Zeitgenossen die Konsequenzen aus dem gegenwärtigen Tun und Lassen für die Zukunft aufzuzeigen. So wollten sie ihnen helfen, notwendige Kurskorrekturen an ihrem Verhalten vorzunehmen, um den Erfordernissen eines guten Lebens, so wie Gott es für seine Menschenkinder will, zu entsprechen.
Dass solche kritischen Ansagen kaum auf den Beifall der Hörerinnen und Hörer gestoßen sind, das kann man sich leicht denken. Das ist damals nicht anders gewesen als heute. Doch da menschliches Leben immer wieder vor sehr ähnlichen Problemen steht und sich dazu verhalten muss, geben die Texte der Schriftpropheten auch den Menschen in unseren Tagen, nicht nur den Juden, sondern auch uns Christen, wichtige Impulse für unser Denken und Handeln.
Heute Morgen möchte ich uns dazu einen der großen Schriftpropheten etwas näherbringen, Ezechiel.
Ezechiel oder Hesekiel stammte aus einer Priesterfamilie und wuchs im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung in Jerusalem auf. Wahrscheinlich war er selbst auch Priester und tat dort am Heiligtum seinen Dienst. Es sind für den Staat Juda politisch äußerst schwierige Zeiten. Es liegt eingeklemmt zwischen den damaligen „Weltmächten“ Ägypten im Süden und den Babyloniern im Osten. Die Herrschenden in Juda versuchen sich irgendwie zu arrangieren, um die Unabhängigkeit ihres Landes und ihre eigene Macht zu erhalten. Das Schicksal des Nordstaates Israel steht allen als Warnung vor Augen: Die Assyrer – die Vorgänger der Babylonier – hatten die Hauptstadt Samaria erobert und alle Bewohner des Landes verschleppt. 722 vor unserer Zeitrechnung – gut 100 Jahre vor Ezechiel – war Israel aus der Völkergemeinschaft ausgelöscht worden. Das soll Juda und Jerusalem nicht passieren. Kluge außenpolitische Entscheidungen des Königs sollen das verhindern. 604 entschließt sich König Jojakim, Juda zum Vasallenstaat der Babylonier zu machen; er unterstellt sich dem Großkönig Nebukadnezar. Doch nur 3 Jahre später fühlt er sich stark genug und kündigt Nebukadnezar das Vasallenverhältnis auf. Das kann sich Nebukadnezar nicht bieten lassen, sein Ruf als Großkönig, als Weltenherrscher steht auf dem Spiel. Und so kommt es 597 zur Belagerung und Einnahme von Jerusalem durch die Babylonier. Jojakim war kurz vorher gestorben und so muss sein Nachfolger Jojachin die Fehler seiner Politik ausbaden. Mit einem Großteil der Jerusalemer Oberschicht wird Jojachin ins Exil nach Babylon verschleppt. Unter den Deportierten ist auch Ezechiel.
Wie sollte es weitergehen – nicht nur mit ihm persönlich, sondern mit Juda, mit dem Volk Israel, das doch Gottes auserwähltes Volk ist? Wie sollte es weitergehen – mit den Gottesdiensten, mit dem Glauben überhaupt – so abgeschnitten von der Heimat, von Jerusalem und vom Tempel, dem Ort der Gegenwart Gottes?
Hatte er es nicht schon in der neuen Nachbarschaft hören müssen: Euer Gott taugt nichts. Er hat keine Macht, er konnte euch nicht vor Nebukadnezar und den babylonischen Göttern beschützen. Wenn ein Volk besiegt ist, ist auch sein Gott besiegt.
Ja, wie sollte es weitergehen – hier im Exil und mit dem Rest des Volkes in Juda und Jerusalem unter dem neuen Vasallenkönig Zedekia? Noch existierten Stadt und Tempel!
Und noch eine andere Frage bedrängt ihn und seine Gefährten: wie hatte es überhaupt soweit kommen können – mit Gottes Volk?
Lied 306 „Manchmal kennen wir Gottes Willen“
Liebe Gemeinde, so ganz ohne Fernsehen und Social Media werden sie viel Zeit zum Nachdenken und Diskutieren gehabt haben. Und wenn wir das Buch Ezechiel aufmerksam lesen, dann können wir ihren Überlegungen hinsichtlich dieser beiden Fragenkomplexe (wie konnte es soweit kommen und wie soll es weitergehen?) auf die Spur kommen. Denn bei Ezechiel ist es nicht beim Nachdenken und Diskutieren geblieben. Er kam an den Punkt, an dem ihn seine innersten Erkenntnisse so bedrängten, dass er sie nur noch als von außen kommend, von Gott kommend begreifen konnte. Er sah sich von ihnen überwältigt, ein visionäres Erleben wirft ihn zu Boden – ähnlich wie es ein Jesaja erlebt hat. Aber dabei bleibt es nicht. Er hört eine Stimme (2,1-3,2):
Gott sagte zu mir:
„Du Mensch, stell dich auf deine Füße!
Ich habe dir etwas zu sagen.“
Während er mit mir redete, kam Gottes Geist in mich
und stellte mich auf meine Füße.
Dann hörte ich ihn wieder reden. Er sagte zu mir:
„Du Mensch, ich selbst sende dich zu den Israeliten,
zu diesem widerspenstigen Volk.
Immer wieder haben sie sich mir widersetzt.
Schon ihre Vorfahren haben sich gegen mich aufgelehnt,
daran hat sich bis heute nichts geändert.
Sie sind immer noch abweisend und hartherzig.
Doch ich sende dich zu ihnen.
Du sollst zu ihnen sagen: »So spricht Gott, der HERR!«
Dann können sie darauf hören oder auch nicht.
Selbst wenn sie widerspenstig bleiben, merken sie,
dass ein Prophet mitten unter ihnen war.
Du aber, Mensch, fürchte dich nicht vor den Israeliten!
Auch vor ihren Worten fürchte dich nicht.
Sie werden dich verletzen wie Disteln und Dornen,
ja, du wirst unter Skorpionen wohnen.
Fürchte dich nicht vor ihren Worten
und lass dich nicht von ihnen erschrecken.
Sie waren schon immer widerspenstig.
Richte ihnen meine Worte aus, ob sie darauf hören oder nicht. Du aber, Mensch, hör, was ich dir sage!
Sei nicht so widerspenstig wie die, die sich mir widersetzen.
Öffne deinen Mund und iss, was ich dir geben werde.“
Da sah ich eine Hand, die zu mir ausgestreckt war.
Sie hielt eine Schriftrolle und breitete sie vor mir aus.
Die Schriftrolle war auf beiden Seiten beschrieben,
mit vielen Klagen, mit Ach und Weh.
Gott sagte zu mir:
»Du Mensch, iss, was du da siehst.
Iss diese Schriftrolle!
Dann geh und rede zum Haus Israel.«
Eigentlich ist das, was Ezechiel da zu hören bekommt, nur deprimierend. Keine frohe Botschaft, sondern Klagen, Ach und Weh hat er mitzuteilen. Was er seinem Volk sagen wird: es wird zum einen Ohr hinein und zum anderen Ohr hinausgehen – und trotzdem muss es gesagt werden. Es geht um eine schonungslose Ist-Bestimmung, um die keiner herumkommt. Hinsehen, was ist, auch wenn es schmerzt, sonst kann es nicht gut werden.
Eine rein zeitgeschichtlich-politische Antwort auf diese Frage, wie wir sie in unserer Zeit und für unsere jüngere Geschichte suchen und gesucht haben, lag den Menschen damals völlig fern. Die Geschichte bestand nicht nur aus historischen Fakten, aus handelnden Personen und geographischen Voraussetzungen, die Geschichte war keine rein horizontale Entwicklung in der Zeit. In der Geschichte wirkten vielmehr himmlische und dämonische Mächte. Was geschah, geschah in einem Zusammenspiel von oben und unten, von Gott/Göttern und Menschen. Völker kamen und wurden groß durch die Stärke ihrer Götter – bis ein anderer Gott kam, der stärker war und sein Volk zur Herrschaft brachte.
Waren also die Götter der Babylonier tatsächlich stärker als Adonaj? Hatte es „im Himmel“ eine Niederlage für Adonaj gegeben – die dann ihr Spiegelbild in der Niederlage Judas gegen Babylon gefunden hatte? Oder hatte gar Israel und Juda Schuld an der „Schwäche“ Adonajs, weil ihre Gottesdienste, ihre Opfer nicht ausreichend waren? Gerade für einen Mann wie Ezechiel, einen Priester, eine ganz fundamentale Frage. Nein, nicht Gott war schuld an der verzweifelten Lage, sondern Israel. Diese Überzeugung setzte sich immer mehr durch bei den Männern und Frauen um Ezechiel. Sicher, es waren auch fundamentale politische Fehler gemacht worden in der Vergangenheit – und was man aus Jerusalem hörte, wurden auch weiter schlimme politische Fehler gemacht, die 587 in der Eroberung und Zerstörung Jerusalems und des Tempels und mit der Exilierung weiterer Zehntausender Juden nach Babylon endete. Ja, das waren sicher politische Fehler der Regierenden, aber nicht nur „die da oben“ waren schuld, sondern das ganze Volk Israel hatte sich schuldig gemacht, sozusagen jeder an seinem Platz. Keiner kann sagen: aber ich doch nicht.
Im 22.Kapitel (23-31) führt Ezechiel das allen vor Augen:
Das Wort des HERRN kam zu mir:
„Du Mensch, sag zum Land Israels:
Du bist ein Land, das nicht rein gemacht wurde.
Es fiel kein Regen mehr auf dich, als mein Zorn dich traf.
Die Herrscher des Landes verhalten sich wie Löwen:
Sie brüllen und reißen Beute. Sie haben Menschen gefressen,
Schätze und Reichtümer genommen
und viele Frauen im Land zu Witwen gemacht.
Die Priester des Landes
haben meine Weisung willkürlich ausgelegt.
Sie verachteten das, was mir heilig ist.
Sie machten keinen Unterschied mehr
zwischen Heiligem und Alltag.
Sie haben nicht mehr gelehrt, was rein ist und was unrein.
Sie sorgten sich nicht um den Sabbat.
So wurde ich in diesem Land in den Dreck gezogen.
Die Herrscher des Landes reißen Beute wie Wölfe:
Sie vergießen Blut und töten Leben,
um sich unrechtmäßig mit Beute vollzustopfen.
Die Propheten verschleiern das für sie:
Ihre Visionen sind nutzlos
und die Orakel für das Land sind trügerisch.
Sie sagen: »So spricht Gott, der HERR!«
Aber der HERR hat überhaupt nicht gesprochen.
Das Volk des Landes hat Erpressung und Raub begangen.
Es hat Arme und Besitzlose ausgebeutet,
Fremde ungerecht behandelt und mit Gewalt unterdrückt.
Ich habe unter ihnen jemanden gesucht,
der die Schutzmauer des Landes ausbessert.
Ich wollte jemanden finden, der mich aufhält,
damit ich das Land nicht zerstöre.
Doch ich habe niemanden gefunden.
Da goss ich meinen Ärger über sie aus.
Im Feuer meines Zorns machte ich ihnen ein Ende.
Ich ließ sie die Folgen ihres Verhaltens spüren.“
Das Geschick Israels liegt in seinem Verhalten begründet. Es hat sich selbst zuzuschreiben, was es erlebt. Es hat Recht und Gerechtigkeit mit Füßen getreten, sich an seinen Mitmenschen und an Gott versündigt. In der biblischen Ausdrucksweise heißt das: es hat den Bund mit Gott gebrochen. Die Auslöschung des Nordreiches, die Zerstörung Jerusalems und des Tempels, das Exil – das ist die „verdiente“ Strafe. Und – Hesekiel wird nicht müde, das immer und immer wieder zu betonen – es ist nicht die Stärke der anderen Götter und Völker, die Israel zu Boden geworfen hat, sondern es ist Adonaj, der Gott Israels. Er vollzieht das Strafgericht an seinem Volk, er muss es, das ist er seinem heiligen Namen schuldig. Nein, gern tut er es nicht und er hat immer gehofft, dass es nicht so weit kommen würde: „Ich wollte jemanden finden, der mich aufhält, damit ich das Land nicht zerstöre. Doch ich habe niemanden gefunden.“
Doch genauso wie in der Missachtung der Heiligkeit Gottes Israels Untergang begründet ist, so liegt in Gottes Heiligkeit auch Israels Zukunft. Denn Gott kann und wird es nicht dulden, dass die Feinde Israels sich über ihn lustig machen und sich damit brüsten, Israel ausgelöscht zu haben. Auch an ihnen wird er deshalb das Gericht vollziehen. Und nach diesen Gerichtszeiten wird für Israel Heilszeit anbrechen. Dabei muss und wird Gott von Grund auf mit den Menschen, mit Israel neu anfangen (36,26-28):
„Dann gebe ich euch ein neues Herz und einen neuen Geist.
Das tote Herz aus Stein nehme ich aus eurem Leib.
An seiner Stelle gebe ich euch
ein lebendiges Herz aus Fleisch.
Meinen Geist gebe ich euch.
Damit sorge ich dafür, dass ihr meine Anordnungen beachtet
und meine Gebote bewahrt und befolgt.
Dann werdet ihr in dem Land wohnen,
das ich euren Vorfahren gegeben habe.
Ihr werdet mein Volk sein,
und ich werde euer Gott sein.“
Lied 167 „Herr, ich komme zu dir“
Wie sehr Ezechiel auch nach seiner Berufung zum Propheten doch noch Priester war, wie schwer ihn die Zerstörung des Tempels in seinem Innersten getroffen hat, und wie wichtig für ihn die Frage nach dem Ort war, an dem die Herrlichkeit Gottes auf Erden wohnen konnte, das zeigt die letzte Vision, die die letzten 8 Kapitel des Ezechielbuches umfasst: eine Zukunftsvision von einem neuen Tempel, einer neuen Stadt, in einem erneuerten Land.
Was auffällt: Ezechiel sieht den Tempel nicht mehr in der Stadt stehen, Thron und Altar, staatliche Macht und religiöse Macht sind streng voneinander getrennt – in der damaligen Zeit etwas absolut Revolutionäres. Gott soll nicht mehr okkupiert werden von den Interessen der Herrschenden. Das duldet seine Heiligkeit nicht. Gottesdienst und Dienst an der Macht sind zwei grundverschiedene Dinge.
Und noch zwei Dinge schaut und hört Ezechiel, die bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Da geht es einmal um die Landverteilung (47,21-23):
„Dieses Land sollt ihr unter euch aufteilen,
unter den Stämmen Israels.
So soll es ablaufen:
Ihr verteilt es als Erbbesitz unter euch, indem ihr Lose werft.
Die Fremden unter euch Israeliten
sollen dabei wie Einheimische gelten.
Auch sie erhalten Erbbesitz bei den Stämmen Israels,
zusammen mit euch.
Das gilt für die Fremden, die bei euch leben
und schon Kinder bekommen haben.
Der Besitz soll von dem Stamm kommen,
bei dem der Fremde gelebt hat.
Dort sollt ihr ihm seinen Erbbesitz zuweisen.
So lautet der Ausspruch von Gott, dem HERRN.“
Ob sich in Israel irgendein Politiker, eine Politikerin traut, eine solche Perspektive für eine zukünftige Regierungspolitik aufzuzeigen? Palästinenser, Araber und Israelis, Juden, Christen und Muslime – alle mit gleichen Rechten im gleichen Land?
Und im letzten Vers heißt es: „Künftig soll die Stadt nicht mehr Jerusalem heißen, sondern „Hier ist Adonaj“. Er ist hier, nicht, weil der Tempel dort steht – der steht ja ganz für sich weit außerhalb – sondern er ist unter den Menschen, die in der Stadt wohnen. Nicht die heiligen Orte – nicht die Klagemauer, nicht der Felsendom, nicht die Grabeskirche – zeigen Gottes Gegenwart an, sondern die Menschen: sie zeigen dann Gottes Gegenwart, wenn sie in Frieden, in Gerechtigkeit und mit gegenseitigem Respekt miteinander leben.
Der Prophet und Seher Johannes hat fast 700 Jahre später diese Vision des Hesekiel von der Gottesstadt weiter-geschaut. Da gibt es überhaupt keinen Tempel mehr – weder innerhalb noch außerhalb der Stadt; vielmehr: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und er selbst, der Immanuel, wird ihr Gott sein.“ (Offb.21,3)
Wieviel Kraft und Mut können solche Visionen schenken! Gerade in Zeiten, in denen man oft in Kleingeisterei und Pessimismus zu versinken droht. Propheten, Visionäre hat nicht nur Israel gebraucht und die frühe Christenheit, sondern wir brauchen sie auch – um klar zu sehen, was war und ist, und um Hoffnung und Vertrauen zu haben für unseren Weg in die Zukunft. Die Zeit der Propheten ist nicht vorbei. Gottes Geist inspiriert auch heute noch Männer und Frauen unter uns, in besonderer Weise, mahnend und beharrlich gegen alle Dummheit und Bosheit Wegweiser in eine heilvolle Zukunft zu sein, Mut und Zuversicht zu verbreiten trotz aller Widrigkeiten – im festen Glauben, dass das Ziel aller Geschichte, allen Lebens niemand anders ist als Gott selbst.
Amen.
Ezechiel 2,1-3,1
Gott sagte zu mir:
„Du Mensch, stell dich auf deine Füße!
Ich habe dir etwas zu sagen.“
Während er mit mir redete, kam Gottes Geist in mich
und stellte mich auf meine Füße.
Dann hörte ich ihn wieder reden. Er sagte zu mir:
„Du Mensch, ich selbst sende dich zu den Israeliten,
zu diesem widerspenstigen Volk.
Immer wieder haben sie sich mir widersetzt.
Schon ihre Vorfahren haben sich gegen mich aufgelehnt,
daran hat sich bis heute nichts geändert.
Sie sind immer noch abweisend und hartherzig.
Doch ich sende dich zu ihnen.
Du sollst zu ihnen sagen: »So spricht Gott, der HERR!«
Dann können sie darauf hören oder auch nicht.
Selbst wenn sie widerspenstig bleiben, merken sie,
dass ein Prophet mitten unter ihnen war.
Du aber, Mensch, fürchte dich nicht vor den Israeliten!
Auch vor ihren Worten fürchte dich nicht.
Sie werden dich verletzen wie Disteln und Dornen,
ja, du wirst unter Skorpionen wohnen.
Fürchte dich nicht vor ihren Worten
und lass dich nicht von ihnen erschrecken.
Sie waren schon immer widerspenstig.
Richte ihnen meine Worte aus, ob sie darauf hören oder nicht. Du aber, Mensch, hör, was ich dir sage!
Sei nicht so widerspenstig wie die, die sich mir widersetzen.
Öffne deinen Mund und iss, was ich dir geben werde.“
Da sah ich eine Hand, die zu mir ausgestreckt war.
Sie hielt eine Schriftrolle und breitete sie vor mir aus.
Die Schriftrolle war auf beiden Seiten beschrieben,
mit vielen Klagen, mit Ach und Weh.
Gott sagte zu mir:
»Du Mensch, iss, was du da siehst.
Iss diese Schriftrolle!
Dann geh und rede zum Haus Israel.«
Ezechiel 22,23-31
Das Wort des HERRN kam zu mir:
„Du Mensch, sag zum Land Israels:
Du bist ein Land, das nicht rein gemacht wurde.
Es fiel kein Regen mehr auf dich, als mein Zorn dich traf.
Die Herrscher des Landes verhalten sich wie Löwen:
Sie brüllen und reißen Beute. Sie haben Menschen gefressen,
Schätze und Reichtümer genommen
und viele Frauen im Land zu Witwen gemacht.
Die Priester des Landes
haben meine Weisung willkürlich ausgelegt.
Sie verachteten das, was mir heilig ist.
Sie machten keinen Unterschied mehr
zwischen Heiligem und Alltag.
Sie haben nicht mehr gelehrt, was rein ist und was unrein.
Sie sorgten sich nicht um den Sabbat.
So wurde ich in diesem Land in den Dreck gezogen.
Die Herrscher des Landes reißen Beute wie Wölfe:
Sie vergießen Blut und töten Leben,
um sich unrechtmäßig mit Beute vollzustopfen.
Die Propheten verschleiern das für sie:
Ihre Visionen sind nutzlos
und die Orakel für das Land sind trügerisch.
Sie sagen: »So spricht Gott, der HERR!«
Aber der HERR hat überhaupt nicht gesprochen.
Das Volk des Landes hat Erpressung und Raub begangen.
Es hat Arme und Besitzlose ausgebeutet,
Fremde ungerecht behandelt und mit Gewalt unterdrückt.
Ich habe unter ihnen jemanden gesucht,
der die Schutzmauer des Landes ausbessert.
Ich wollte jemanden finden, der mich aufhält,
damit ich das Land nicht zerstöre.
Doch ich habe niemanden gefunden.
Da goss ich meinen Ärger über sie aus.
Im Feuer meines Zorns machte ich ihnen ein Ende.
Ich ließ sie die Folgen ihres Verhaltens spüren.“
Ezechiel 36,26-28
„Dann gebe ich euch ein neues Herz und einen neuen Geist.
Das tote Herz aus Stein nehme ich aus eurem Leib.
An seiner Stelle gebe ich euch
ein lebendiges Herz aus Fleisch.
Meinen Geist gebe ich euch.
Damit sorge ich dafür, dass ihr meine Anordnungen beachtet
und meine Gebote bewahrt und befolgt.
Dann werdet ihr in dem Land wohnen,
das ich euren Vorfahren gegeben habe.
Ihr werdet mein Volk sein,
und ich werde euer Gott sein.“
Ezechiel 47,21-23
„Dieses Land sollt ihr unter euch aufteilen,
unter den Stämmen Israels.
So soll es ablaufen:
Ihr verteilt es als Erbbesitz unter euch, indem ihr Lose werft.
Die Fremden unter euch Israeliten
sollen dabei wie Einheimische gelten.
Auch sie erhalten Erbbesitz bei den Stämmen Israels,
zusammen mit euch.
Das gilt für die Fremden, die bei euch leben
und schon Kinder bekommen haben.
Der Besitz soll von dem Stamm kommen,
bei dem der Fremde gelebt hat.
Dort sollt ihr ihm seinen Erbbesitz zuweisen.
So lautet der Ausspruch von Gott, dem HERRN.“
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Eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren, die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von niemandem geheilt werden. Die trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes, und sogleich hörte ihr Blutfluss auf.
Lukas 8,43-44