5.S.n.Tr., 20.07.2025, Matth. 9,35-38;10,1.5-10, Stadt- und Tersteegenkirche, Dr. Petra Brunner

Predigt Matthäus 9,35-38; 10,1.5-10. 

 

Die Ernte ist reif

Es ist heiß, in den letzten Tagen hat es nicht mehr geregnet und auch in den nächsten Tagen soll es trocken sein.

Gerade ist Claudia über ihren großen Hof mit dem Fahrrad zum Feldrand gefahren.

Mit der Hand prüft sie nochmal die Ähren, sie sind groß und fest und trocken.

Sie lässt ihren Blick über das weite Feld schweifen, sie hört die Grillen zirpen, in der Ferne flirrt Staub in der Sommerhitze.

„Perfekt… morgen geht es los...“ sagt sie vor sich hin.

Während sie auf ihr Rad steigt, geht sie im Kopf nochmal ihre Checkliste für die Ernte durch:

Der Mähdrescher ist gewartet, die Erntewagen sind vorbereitet, es gibt genug Ersatzteile wie Messer für das Schneidwerk, denn wenn der Mähdrescher während der Ernte ausfällt, dann bedeutet eine Minute Pause mindestens 10€ Verlust für den Betrieb.

Ihre Vorratskammer ist voll mit Essen und Snacks für die Arbeiter.

Es kommen Freunde zum Helfen und den Mähdrescher fahren ihr Mann und ihr Sohn.

Es ist alles bereit.

Claudia ist schon zurück auf dem Hof, sie öffnet die Haustür, da kommt ihr ihr Mann entgegen; er sagt: Mir geht’s gar nicht gut. Wir haben etwas nicht vertragen….“ Dann rennt der Mann zur Toilette und Claudia hört nur noch ein Würgen.

 

Hier ist eine große Ernte aber nur wenige Erntearbeiter

Matthäus 9,35-38; 10,1

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer des Landes.

Er lehrte in ihren Synagogen

und verkündete die Gute Nachricht vom Himmelreich.

Dazu heilte er jede Krankheit und jedes Leiden.

Jesus sah die große Volksmenge

und bekam Mitleid mit den Menschen.

Denn sie waren erschöpft und hilflos –

wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Deshalb sagte er zu seinen Jüngern:

»Hier ist eine große Ernte,

aber es gibt nur wenige Erntearbeiter.

Bittet also den Herrn dieser Ernte,

dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!«

Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich

Er gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben

und jede Krankheit und jedes Leiden zu heilen.

 

Korrupt und mit sich selbst beschäftigt

Korrupt und mit sich selbst beschäftigt sind die Hirten, die Mächtigen, die Leiter und die Einflussreichen, die die eigentlich das Volk in Weisheit führen sollen.

Wie schlimm die Situation ist, das hat Jesus erfahren. Jesus war unterwegs im ganzen Land, er war bei den Menschen und hörte ihre Geschichten. Jesus wusste von ihren Albträumen und von ihren Zwängen; von den Ängsten, die sie nachts auf der Matte wach liegen ließen. Er sah, wie erschöpft die Menschen waren.

Jesus erzählte Ihnen vom Himmelreich, er erzählte die gute Nachricht, dass Gott die Menschen liebt.

Korrupt und mit sich selbst beschäftigt sind die Hirten, die Mächtigen, die Leiter und die Einflussreichen, die die eigentlich das Volk in Weisheit führen sollen.

Jesus sieht die Menschen; Jesus hört die Menschen und er sieht sie wirklich an. Jesus dreht es alles um; seine Gedärme ziehen sich zusammen; es ist dieser tiefe und dumpfe Schmerz, der ihn so ganz tief in seinem Inneren bewegt. Jesus ist tief und emotional bewegt. Und diese tiefe emotionale Bewegung treibt ihn an.

Und Jesus tritt auf, als der wahre Hirte;

Er sagt: Die Hirten des Volkes Israels führen das Volk nicht gut!

Hier geht es jetzt nicht, um eine antijudaistische Pointe;

es geht aber um den Konflikt im Matthäus-Evangelium, der schließlich auch beim Tod Jesu eine Rolle spielt. Nämlich wer sind- wer ist der wahre Hirte? Sind es die geistlich-politischen Führer des Volkes Israel zur Zeit der Zeitenwende oder ist es Jesus, der das Volk recht führt? Dieser Konflikt um Führungsanspruch führt im Matthäus-Evangelium zum Showdown vor dem Hohen Rat mit der Frage ob Jesus der Messias sei. Und dann vor Pilatus zu der Frage ob Jesus der König der Juden sei? Die Mächtigen bringen ihn ans Kreuz, weil sie es nicht ertragen, dass er ihre korrumpierte, verlogene Macht demaskiert.

Die Aufgaben der politischen, der geistlichen Führungselite ist es die Menschen wohl und weise zu leiten. Doch sie sind getrieben von eigenen Interessen, sie wollen mächtig sein, Kontrolle und Geld haben. Sie sind korrumpiert.

Oh wie gut kennen wir das, wenn wir auf Politiker, auf Konzernchefs und auch auf Mächtige Menschen in der Kirche schauen: Machtgier und Korruption.

Und Jesus dreht es seine Eingeweide um, sein Gedärm verdreht sich, wenn er es das sieht. Jesus reagiert ganz emotional auf die erschöpften, orientierungslosen Menschen vor ihm. Auf die Menschen vor denen so viele falsche und verlogene und korrupte Leiter, Führer und Hirten stehen.

Jesus sieht das im Matthäus-Evangelium und auch heute.

Und Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte, ich setze mein Leben für euch Gotteskinder ein. Ich bin der gute Hirte ich achte auf euch.

Jesus ist der Hirte, der der allein die Menschen und die Welt in Weisheit führen kann.

Doch es gibt soviel zu tun. Die Ernte ist groß und wenn die Ernte reif ist, dann braucht es Arbeiter: innen.

Jesus beruft seine Jünger, Jesus beruft uns Menschen dazu Anteil zu haben an seinem Hirtenamt. Jesus stattet uns aus, damit wir Teil haben können an seinem Hirtenamt.

Jesus macht das nicht alleine. Jesu Verkündigung und das was Jesus macht und was die Jünger, was seine Gemeinde tun die sind ganz eng verbunden.

 

Matthäus 9,35-38; 10,1, 5-10

Jesus beruft Jünger und Jesus stattet seine Jünger aus

Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich.

Er gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben

und jede Krankheit und jedes Leiden zu heilen.

Die zwölf Jünger sandte Jesus aus.

Er forderte sie auf:

»Nehmt keinen Weg, der zu den Heiden führt!

Und geht in keine Stadt, die den Samaritern gehört!

Geht stattdessen zu den verlorenen Schafen:

den Menschen, die zum Volk Israel gehören!

Geht zu ihnen und verkündet ihnen:

›Das Himmelreich kommt jetzt den Menschen nahe!‹

Macht Kranke gesund, weckt Tote auf,

befreit Menschen vom Aussatz, treibt Dämonen aus!

Als Geschenk habt ihr alles bekommen –

als Geschenk sollt ihr es weitergeben!

Steckt auch kein Geld in eure Gürtel –

weder Gold noch Silber noch Kupfermünzen!

Nehmt keine Vorratstasche für unterwegs mit,

kein zusätzliches Hemd, keine Sandalen

und keinen Wanderstock!

Denn wer arbeitet, hat ein Anrecht darauf,

versorgt zu werden.

 

Ist alles vorbereitet? Ausgestattet mit allem was wir brauchen

Vorbereitet sein ist alles. Für den Sommerurlaub gibt es oft noch viel zu erledigen. Eine lange Liste mit Kleinigkeiten, die vorher noch in der Drogerie gekauft werden müssen. Kleidung für die Freizeit, zum Schick-essen-Gehen, Sonnenmilch oder Regenschutz. Gut vorbereitet sein, ist beim Sommerurlaub eigentlich immer eine gute Idee.

Jesus sagt seinen Jüngern so ziemlich das Gegenteil. Eure Tasche soll nicht zu schwer werden.

Kein Geld, kein Gold, keine Münzen, keine extra Unterhosen, Schuhe oder extra Brotzeit.

Kontra-Intuitiv, nicht gut ausgerüstet, schickt Gott seine Jünger los.

Für den Urlaub bereiten wir uns vor, weil wir manchmal noch nicht genau wissen, wo wir hinkommen und wie das sein wird.

Jesus schickt seine Jünger, Jesus schickt uns los, um von seinem Himmelreich, von der guten Botschaft zu erzählen.  Jesus sagt, ihr werdet alles bekommen was ihr braucht: Jesus schickt sie los in eine Welt, in der es immer genug von allem gibt. Ich schicke euch, daher könnt ihr mit leichtem Gepäck gehen, denn ihr wisst, der große Hirte Jesus schickt euch; er wird euch genug in dieser Welt vorbereitet haben.

Und Jesus, der große und gerechte Hirte, der wahre Hirte, der stattet seine Jünger, seine Gemeinde aus: mit der Vollmacht, für Kranke zu beten und sie gesund zu machen. Er stattet uns aus mit Kraft, Menschen von ihren Leiden zu befreien. Er stattet uns aus, mit den richtigen Worten, Gedichten und Liedern von Himmelreich zu erzählen. Er stattet uns aus mit Mut, die frohe Botschaft zu sagen, da wo sie noch keiner kennt.

Das zu tun, was Jesus getan hat, das ist der Auftrag der Jünger, das ist der Auftrag der Gemeinde und wir sind gut ausgestattet.

Im Matthäus- Evangelium schickt Jesus die Jünger erstmal zum Volk Israel. Dann später in Kapitel 28 steht der sog. Taufbefehl: Geht hin zu allen Völkern.

Jesus schickt die Jünger, schickt uns los. Er gibt uns Anteil an seiner Vollmacht, an seiner Hirtenaufgabe, er gibt uns seine Kraft und dann sagt er:

Ihr könnt ohne Packliste gehen, ohne Extra, denn ich schicke euch in meine Welt, da gibt es schon alles, was es braucht. Ihr seid ausgestattet mit allem, was ihr braucht. Erzählt den Menschen von Gott, von dem was ihr geschenkt bekommen habt und schenkt es so weiter.

Denn auch, wenn wir immer wieder von Kirchenschrumpfung hören. Jesus sagt: Ich schick‘ euch los und ich brauche euch. Erzählt von dem, was ihr geschenkt bekommen habt.

Amen

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