12.02.2023, Karnevalsgottesdienst, Mutterhauskirche, Peter Krogull

  Büttenreden-Predigt am 12.2.2023, Mutterhauskirche Kaiserswert, Pfarrer Peter Krogull

 

„Die 10 Karnevalsgebote“

Liebes Narrenvolk im Mutterhaus,

diese jecken Töne sind ein Ohrenschmaus!

Sie künden davon, dass nun wieder richtig Karneval ist!

Die Pandemie, sie hat sich endlich ver…treiben lassen.

Drei lange Jahre ohne normalen Karneval,

diese Zeit war für uns Narren eine Qual.

Wir sind ein wenig aus der Feier-Übung gekommen.

Doch dieser Herausforderung wird sich nun angenommen.

Denn ihr bekommt nun eine Fortbildung für die 5. Jahreszeit.

Damit sind wir am Rosenmontag wieder bereit!

Ich halte sie hier in meiner Pfote:

Die zehn Düsseldorfer Karnevalsgebote!

Wo ich sie herhab, wollt ihr wissen?

Gott legte sie mir nachts unter mein Ruhekissen.

Er erschien mir im Traum auf dem Grafenberg

und sagte zu mir: „Hör mal zu, du Zwerg!

Ich mache mir etwas Sorgen um eure Stadt.

Die Stimmung ist trübe, die Leute sind platt.

Und anstatt die himmlische Freude zu loben,

wird in der Kirche der moralische Zeigefinger erhoben!

Gönnt euch davon mal eine Pause

und macht diesen Karneval zu einer richtigen Sause!

Hier sind 10 Tipps. Mit denen wird das klappen.

Ich bin jetzt raus, mach`s gut, du Lappen!“

Vermutlich seid ihr nun gespannt wie die Flitzebögen.

Ihr fragt euch: Werden wir sie mögen?

Diese 10 Gebote für die jecke Zeit?

 

Genug gewartet, es ist soweit:

Gebot Nummer eins ist das Gebot der Stunde.

Ich rufe es laut in unsere lustige Runde:

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Dem Krisengeheul wird der Garaus gemacht.

Denn besonders in den schlimmen Tagen

brauchen wir die Karnevalswagen,

den Umzug und die Lebenslust.

Die helfen uns doch durch den Frust!

Darum sollt ihr Karneval nicht mehr verschieben.

Es wird doch immer Krieg getrieben.

Setzt mit dem Rosenmontag lieber ein Zeichen für Frieden!

So wie im letzten Jahr die Stadt mit Dom im Düsseldorfer Süden.

So lautet das Gebot Nummero Zwei,

von da geht es schnell zu Gebot Nummer Drei:

Karneval heißt: über sich selber lachen können.

Den anderen eine Pointe auf eigene Kosten gönnen!

Wichtig ist dieser Hinweis in unserer Zeit heute.

Da gibt es viel zu viele beleidigte Leute.

Mit heiligem Ernst streitet man in jeder Diskussion.

Du hast Dreadlocks! Hilfe! Approbiation!

Böse Boomer hier, Klima-Chaoten dort!

Der Karneval schiebt diese dummen Schubladen fort.

Den heiligen Ernst sperrt er für ein paar Tage ein.

Ich glaube, das findet selbst Jesus fein.

An doofen Zuschreibungen hat er sich nicht groß gestört.

Vielleicht fühlte sich Jesus sogar als „Fresser und Weinsäufer“ geehrt!

Coolness und Gelassenheit kann man vom Nazarener lernen

und sich vom Glauben an die eigene Wichtigkeit etwas entfernen.

Denn als man Jesus in Nazareth einmal herausfordern wollte,

dieser nur gelangweilt mit seinen Augen rollte

und sagte den Hatern ganz entspannt:

„Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland.“

Sich auch mal abfinden mit den eigenen Grenzen.

Das Leistungsdruck-Rattenrennen einfach mal schwänzen!

Ihr findet, dass ich Jesus hier etwas überinterpretier?

Dann lest doch selber Lukas 4!

Wo wir schon bei der Bibel sind,

komme ich mal zu Mose geschwind.

Seit Wochen steht der als Pappfigur auf dem Rathausplatz.

In seiner Hand eine Tafel mit folgendem Satz:

„Das 11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selber bezahlen!“

Aus den Augen des Papp-Mose kommen wütende Strahlen.

Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst hat sich das ausgedacht.

Damit wird jetzt gegen den Evangelischen Kirchentag Politik gemacht.

Fair enough, man darf gerne den Kirchentag kritisieren

und seine Finanzierung sollte man auch inspizieren.

Aber bitte nicht so populistisch wie der DA das tut,

mit einem Mose als Gottesmann der Wut!

Das entspricht doch einem ganz alten Klischee:

„Die hebräische Bibel mit dem zornigen Gott.“ Ojemine!

Man darf gerne den Glauben durch den Satire-Kakao ziehen.

Aber alte, gefährliche Vorurteile sollte man dabei besser fliehen!

Gerade von Humanisten und Aufklärern sollte man erwarten dürfen, dass sie geistig nicht aus solch trüben Quellen schlürfen.

Der arme Voltaire fragt sich rotierend in seinem Grab,

wer dem Aufklärungsdienst zu seinem Namen die Erlaubnis gab.

Zusammengefasst, das vierte Gebot:

„Ad fontes“ tut auch im Karneval Not.

Vergiss nicht die christlichen Wurzeln der närrischen Zeit!

So bleibst du ein wenig vor Sinnlosigkeit gefeit.

„Erst vier Gebote, diese Predigt dauert aber lange!“

Wer so denkt, dem sei nun nicht bange!

Sie gehen ganz schnell, Gebot fünf bis neun,

die Kurzangebundenen wird das erfreun.

Das 5. Gebot stand in der Rheinischen Post.

Für Freunde des Küssens keine leichte Kost.

„Bitte nicht bützen in geschlossenen Räumen!“

So ein Gebot ließe ich mir nicht erträumen.

Gebot Nummer 6 handelt auch vom Bützen.

Es soll vor Übergriffigkeiten schützen.

Vor dem Bützen um Erlaubnis fragen!

Einverständnis ist wichtig in allen Lebenslagen.

Passend dazu beantwortet Gebot Nummer Sieben

die Frage „Wie soll man an Karneval körperlich lieben?“

Das weiß sogar die Stadt am Dom:

An Karneval Sex nur mit Kondom!

Und weil schon manch einer an Aschermittwoch mit schlechtem Gewissen und Kater aufgewacht,

heißt es nun klipp und klar in Gebot Nummer Acht:

Trinke an Karneval mit Genuss und mit Verstand!

Auch ohne Alkohol geht die Stimmung außer Rand und Band.

Gebot Nummer neun, das heißt nun ganz schnelle:

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Kamelle!

Es sind doch genug für alle da.

(Außerdem schmecken manche wie vom letzten Jahr…)

So kommen wir schlussendlich zu Gebot Nummer 10:

Lasst bitte den Büttenredner nicht im Regen stehen!

Bedenkt ihn am Ende mit Applaus und Geschmeide,

gerne auch mit Gold und mit kostbarer Seide!

Nein, Spaß! Das brauch ich alles nicht.

Mir reicht ein Lächeln in eurem Gesicht.

Und dass ihr am Ende laut ruft in diesem Bau

ein kräftiges, dreifaches Düsseldorf Helau!....

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